Wenn Klopfakupressur nicht schnell wirkt, stehen dem oft Einwände entgegen.

Einwände erkennen

Einwände können sich in verschiedener Weise äußern:

  • Ein Aspekt kann trotz intensiver Bearbeitung nicht aufgelöst werden.
  • Ein Aspekt wird zwar aufgelöst, aber der Erfolg ist nicht nachhaltig.
  • Es scheint unmöglich zu sein, den Weg zum Ziel zu beginnen.
  • Es fühlt sich sehr schwer an, ein Ziel zu erreichen.

 

Einwände

Mögliche Einwände, die einer Zielformulierung entgegenstehen, können z. B. lauten:                    

  • Ich kann nicht ...
  • Es ist für mich unmöglich ...
  • Ich (oder ein Teil von mir) möchte nicht ...
  • Ich bin nicht fähig ...
  • Ich darf nicht ...
  • Ich muss nicht ...
  • Ich verdiene nicht ...
  • Ich habe Angst ...
  • Es ist nicht sicher ...
  • Ich habe entschieden, dass nicht ...
  • Ich erwarte nicht, dass ...

 

Ziele

In diesem Zusammenhang verstehen wir unter einem Ziel einen in der Zukunft liegenden, angestrebten Zustand, z. B.:

  • Ich möchte schlank sein
  • Ich möchte gesund sein.
  • Ich möchte glücklich sein.

 

Bearbeitung von Einwänden

Nachfolgend eine häufig verwendete Vorgehensweise bei der Arbeit mit Einwänden:

  1. Ein Einwand wird mit einem Ziel zu einem vollständigen Satz ergänzt.
  2. Der Wahrheitsgehalt des Satzes wird in Prozent gemessen (wie bei der Arbeit mit Glaubenssätzen).
  3. Die mit dem Satz und seinem Wahrheitsgehalt verbundene emotionale Belastung wird benannt und eingewertet.
  4. Die emotionale Belastung wird mit dem Klopfakupressur-Basisprotokoll bearbeitet.

 

Beispiel Bearbeitung von Einwänden

Klient: Ich kann nicht schlank sein.

"Ich kann nicht" ist der Einwand, "schlank sein" das Ziel.

Coach: Wie wahr ist dieser Satz für dich in Prozent?

Klient: 80 %

Coach: Was genau empfindest du beim Aussprechen dieses Satzes mit diesem Wahrheitsgehalt von 80 % und wie stark ist die Belastung auf einer Skala von 0 bis 10?

Klient: Traurigkeit der Stärke 7

Der Einstimmungssatz für das Basisprotokoll kann dann lauten: Auch wenn es mich traurig macht, dass ich zu 80 % glaube, ich kann nicht schlank sein, bin ich o.k.

 

Weil-Folgen

Einwände bestehen niemals ohne Grund.

Die einem Einwand zugrunde liegende emotionale Belastung lässt sich durch das Bilden einer Weil-Folge aufspüren. Dabei werden sich aufeinender beziehende Aussagen erfragt und anschließend mit dem Wort "weil" miteinander verbunden.

Beispiel 1 zur Weil-Folge

Klient: Ich kann nicht schlank sein

Coach: Ich kann nicht schlank sein, weil ...

Klient: ... ich dann verzichten muss.

Coach: Ich kann nicht verzichten, weil ...

Klient: ... ich die Freude beim Essen nicht verlieren möchte.

Coach: Ich möchte die Freude beim essen nicht verlieren, weil ...

Klient: ... ich dann eine tiefe Traurigkeit spüren müsste.

Anstatt des Einwandes wird nun die im Beispiel gefundene tiefe Traurigkeit mit einer entsprechenden Klopfakupressurtechnik bearbeitet.

Nicht selten gehen Einwände noch wesentlich tiefer:

Beispiel 2 zur Weil-Folge

Klient: Ich kann nicht schlank sein

Coach: Ich kann nicht schlank sein, weil ...

Klient: ... ich dann verzichten muss.

Coach: Ich kann nicht verzichten, weil ...

Klient: ... das gefährlich ist.

Coach: Es ist gefährlich, weil ...

Klient: ... es möglicherweise bedeutet, dass es nichts mehr zu essen gibt. Kein Essen bedeutet, zu hungern. Hungern bedeutet, eventuell zu sterben!

 

Die im zweiten Beispiel gefundene existentielle Angst ist wahrscheinlich systemischen Urspungs, d. h. transgenerational übernommen. Nicht unsere Generation, sondern die unserer Eltern oder Großeltern hat in der Kriegs- oder Nachkriegszeit gehungert. Die systemische Auflösung kann über ein Wir-Klopfen, etwa auf unserer Angst, zu verhungern erfolgen.

 

Das KLOPF-Tutorial beschreibt den Methoden-Standard nach Verband für Klopfakupressur e. V. sowie die Systemische Klopfakupressur mit Stand 2017.

Diese Seite wird nur noch sporadisch aktualisiert, da es seit 2023 mit der von Ronald Hindmarsh entwickelten FriedensWerkzeugKiste einen in wesentlichen Punkten weiterentwickelten Ansatz gibt.